Stuttgart - Schillerplatz - Zum König von England - 30-4-1901. Inmitten des gepflasterten Platzes steht das von dem Dänen Bertel Thorvaldsen 1839 errichtete Schillerdenkmal |
Schillerplatz in Stuttgart. Links im Bild ein Stück der Stiftskirche und die Statue Friedrich Schillers.Bild aus dem Jahre 1881 |
Stuttgart - Schillerplatz, Schlossplatz |
Der Schillerplatz ist ein Platz im Zentrum Stuttgarts. Er wurde in seiner heutigen Form zu Ehren Friedrich Schillers angelegt. Umgeben ist er im Südwesten beginnend von der Stiftskirche, dem Fruchtkasten, dem Prinzenbau (heute Sitz des Justizministeriums) und der Alten Kanzlei sowie schließlich dem Alten Schloss.
Auf dem Schillerplatz findet zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt statt. Viele Veranstaltungen, die primär auf dem Stuttgarter Marktplatz stattfinden, werden auf den Schillerplatz ausgedehnt, so beispielsweise der Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Unter dem Schillerplatz befindet sich zudem eine Tiefgarage.
Inmitten des gepflasterten Platzes steht das von dem Dänen Bertel Thorvaldsen
1839 errichtete Schillerdenkmal. Es war das erste Schillerdenkmal
Deutschlands. Als Vorlage diente eine Zeichnung Schillers von Johann Christian Reinhart, die 1787 angefertigt wurde und heute verschollen ist. Über seine Entstehung handelt das von Thorwaldsens Landsmann Hans Christian Andersen verfasste Märchen Die alte Kirchenglocke.
Das erste feste Haus Stuttgarts, das Stuthaus, lag neben der
Stiftskirche. Es liegt daher nahe zu vermuten, dass das Gelände des
heutigen Schillerplatzes um das Jahr 1000 Teil des Gestütsgeländes
Stutengarten war. Seit dem 12. Jahrhundert war das Gebiet wahrscheinlich
Siedlungsfläche, ab dem 13. Jahrhundert wurden Steinhäuser wie der
Fruchtkasten errichtet. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Dürnitzbau
des alten Schlosses errichtet. 1542 konnte der Bau der Kanzlei
abgeschlossen werden. Wenige Jahre später wurde der Arkadenflügel des
alten Schlosses erbaut und der Bereich bis zur Kanzlei als Schlossgraben
gestaltet. 1594 beauftragte Herzog Friedrich I. den Baumeister Heinrich Schickhardt im Bereich des heutigen Schillerplatzes einen repräsentativen Renaissanceplatz
zu schaffen. Hierzu wurden bis kurz vor 1600 die bestehenden Häuser
aufgekauft und abgerissen. Der entstandene Platz wurde gepflastert und
als Schloss- und Kanzleiplatz bezeichnet. Seit dieser Zeit hat der Platz
seine heutigen Abmessungen.
Ab 1607 begannen die Bauarbeiten am Gesandtenhaus, dem heutigen
Prinzenbau. Dieses Gebäude wurde 1677 fertiggestellt. 1711 wurde der
Prinzenbau hinter der alten Kanzlei bis zur Planie erweitert. Hierbei
entstand der Kanzleibogen. An der Südseite des Platzes, zwischen Schloss
und Stiftskirche, eröffnete 1712 das erste Stuttgarter Kaffeehaus,
aus dem 1798 der Gasthof „König von England“ entstand. Wenige Jahre
zuvor, zwischen 1775 und 1777, wurde der Schlossgraben zugeschüttet.
Damit erhielt der Platz endgültig seine heutige Form.
1934 wurde der alte Schlossplatz offiziell in Schillerplatz
umbenannt. 1944/45 brannten sämtliche Gebäude um den Schillerplatz ab.
Bis auf den „König von England“ wurden sie wieder aufgebaut und in ihrer
äußeren Form erhalten. 1972/1973 wurde unter dem Schillerplatz eine
Tiefgarage errichtet.
Am Gebäude der Alten Kanzlei befindet sich ein runder schlanker hoher Turm von 1598. Die bemerkenswerte Figur auf dieser Säule – ein „Jüngling aus Gold“ – stammt von Ludwig Hofer (1862), ausgeführt von Wilhelm Pelargus, und stellt einen Mercurius dar.
Inmitten des gepflasterten Platzes steht das von dem Dänen Bertel Thorvaldsen 1839 errichtete Schillerdenkmal. |
Inmitten des gepflasterten Platzes steht das von dem Dänen Bertel Thorvaldsen 1839 errichtete Schillerdenkmal. |